Etwas Neues beginnt ...

(unser Eingewöhnungskonzept)

 

Liebe Eltern,

nachdem Sie durch Besuche und Gespräche unsere Kita bereits kennen lernen konnten, haben Sie sich entschieden, Ihr Kind einen Teil des Tages in unsere Hände zu geben.

Herzlichen Dank für diesen Vertrauensbeweis.

Kinder und Eltern kommen in den Kindergarten
Der Eintritt in den Kindergarten und die gesamte Kindergartenzeit sind ein Lebensabschnitt mit eigenständiger Bedeutung für die Entwicklung Ihres Kindes.
Der Kindergarten hat einen eigenen Bildungsauftrag.
Er soll nicht lediglich als Vorstufe oder Durchgangsstation für den Schulbesuch angesehen werden.
Für Ihr Kind beginnt ein Lebensabschnitt mit vielen neuen Anforderungen in einer Umgebung, die sehr verschieden von dem vertrauten Zuhause ist

  • Sie sind als Mutter und Vater für eine feste Zeit des Tages nicht unmittelbar verfügbar
  • Ihr Kind muss vertrauen zu einer neuen Bezugsperson aufbauen, die gleichzeitig für viele andere Kinder da ist.
  • Ihr Kind soll Beziehungen zu einer Gruppe von anderen Kindern entwickeln.
  • Ihr Kind muss neue regeln lernen, u.a. das Spielzeug nicht einzelnen, sondern allen gehört
  • Ihr Kind muss sich an einen neuen Tagesablauf anpassen

Während ein Kind freudig und spontan auf neue Situationen eingeht, wartet ein anderes Kind ab oder ist ängstlich.
Das eine Kind lernt langsam, das andere schneller, mit neuen Anforderungen umzugehen, während es zu einem „richtigen“ Kindergartenkind wir.
Eltern wünschen sich sehr, dass es ihrem Kind gut gefällt, das es sich schnell eingewöhnt.
Auch wenn Ihr Kind schon eine Weile regelmäßig den Kindergarten besucht, kann es mehrer Monate dauern, bis Ihr Kind wirklich ein Kindergartenkind geworden ist.
Damit ist gemeint, dass es sich dann selbstständig und selbstbewusst in der Gruppe bewegt, Freundschaften schließt und die Chance des Kindergartenbesuchs für sich nutzen kann.
Geben Sie Ihrem Kind diese Zeit- denken Sie daran, dass auch Sie Zeit benötigen, sich an neuen Gegebenheiten einzufinden.

Mit welchen Reaktionen können Sie während der Eingewöhnungszeit rechnen?

  • Das Kind sucht Orientierung in der Gruppe
  • Es wird beobachten und erkunden
  • Es wird sich einen Erwachsenen seiner Wahl suchen, der ihm Sicherheit gibt
  • Spielen ist anstrengend - große Gruppen auch - es wird müde sein, vielleicht nicht erzählen wie es war
  • Die Ruhebedürftigkeit kann bis in den Nachmittag gehen
  • Kinder verspüren u.U. Unlust, in den Kindergarten zu gehen
  • Denken Sie daran, Ihr Kind ist in einer großen Gruppe; es lernt Konflikte kennen, die ihm fremd sind
  • Es ist laut und unruhig und die Rückzugsmöglichkeiten sind gering

Wie können Sie Ihr Kind unterstützen?
Nutzen Sie unsere Angebote

  • Schnupperstunden
  • Besuch der Gruppe
  • Elternabende

Diese Angebote dienen dazu sich die Gewissheit zu verschaffen, dass Ihr Kind in unserer Einrichtung gut aufgehoben ist.
Diese Sicherheit können Sie an Ihr Kind weitergeben. Kinder haben eine feine Antenne für Gefühle.
Wenn Fragen offen bleiben, sprechen Sie mit den Erzieherinnen.
Gerade in den ersten Wochen ist bei all dem Neuen für Ihr Kind die Überschaubarkeit der Situation und die Vorhersehbarkweit dessen, was auf es zukommt, eine wichtige Vorraussetzung für eine gute Eingewöhnung.

Aus Eltern werden Kindergarteneltern!
Auch auf Sie kommen Veränderungen und neue Anforderungen zu.
Sie müssen sich darauf einstellen, dass Sie zu festen Tageszeiten ohne Ihr Kind sind und das Sie nicht unmittelbar wissen, was es tut, denkt oder fühlt.
Wie wird es ihm ohne Ihre Anwesenheit gehen?
Wie werden Sie selbst die Zeit nutzen?
Eltern benötigen auch eine Eingewöhnungszeit, um die vielen Informationen aufzunehmen und verarbeiten zu können.
Sie lernen, den neuen Mit- Erziehern zu vertrauen. Sie lernen auch, Ihrem Kind zu vertrauen, das es selbständiger wird.
Mit der Zeit gilt es, ein Gefühl von Mitverantwortung für das Funktionieren der Gruppe und des gesamten Kindergartens zu entwickeln.

Es wird von Ihnen erwartet

  • dass Sie vertrauen zur Einrichtung entwickeln
  • dass Sie akzeptieren können, dass Kind nur eines unter anderen in der Gruppe ist
  • dass Sie sich nicht ohne Rücksicht auf andere für die Förderung nur Ihres eigenen Kindes einsetzten
  • dass Sie lernen, über die Elternmitarbeit alle Kinder zu unterstützen oder als Kindergartenbeirat das Interesse aller Kinder und Eltern zu fördern
  • dass Sie sich an Planung und Mitgestaltung von Aktivitäten beteiligen können
  • dass Sie mit den Mitarbeiter/innen zusammenarbeiten

Jeder Neuanfang bedeutet bei aller Neugier und Vorfreude auch Abschied von Vertrautem.
Damit sind starke Gefühle bei Kindern und Eltern verbunden.
Diese Gefühle sind beim morgendlichen Abschied oft besonders deutlich spürbar.
Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich Rat und die Unterstützung der Erzieher.
Also: keine Angst vor Abschieden und keine Angst davor, dass es nicht vom ersten Tag an problemlos klappt.
Ihr Kind wird wachsen, es wird sicher und selbstbewusst werden, ein Kindergartenkind, das seinen Kindergartenalltag meistert und größtmöglichen Gewinn daraus zieht.
Wichtig ist für Ihr Kind in der Anfangszeit das Gespräch zwischenEltern und Erzieher.
Es ist die Grundlage zu erfahren, wie Ihr Kind die Kindergartenzeit verarbeitet und wie die Eingewöhnungszeit am besten und angenehmsten organisiert werden kann.
Gespräche bieten auch die Möglichkeit, Erwartungen auszusprechen und Unklarheiten zu beseitigen.

Deshalb bitten wir Sie, offen mit uns über Ihre Wünsche, Sorgen und Probleme zu sprechen und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn die Eingewöhnungszeit doch etwas schwieriger abläuft, als Sie es ursprünglich erwartet haben.

Einige Wünsche und positive Erfahrungen bezüglich der Eingewöhnungszeit möchten wir von unserer Seite an Sie weitergeben

  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sich Zeit nehmen, mit ihm den Kindergartenanfang zu erleben
  • Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie sich freuen, wenn es ihm im Kindergarten gefällt
  • Interessieren Sie sich für die mitgebrachten Mal- und Bastelsachen oder für seine Bauwerke
  • Holen Sie Ihr Kind bitte pünktlich ab, damit es erfährt: „Ich werde immer wieder von meiner Familie abgeholt“
  • Sagen Sie Ihrem Kind, von wem es abgeholt wird
  • Versuchen Sie ihm zu vermitteln, dass das Geschwisterkind zu Hause während der Kindergartenzeit normalen Alltag erfährt
  • Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Kind zu Hause nur sehr einsilbig vom Kindergarten erzählt (dies ist in der Regel nicht als positiv oder negativ zu bewerten)
  • Lassen Sie Ihrem Kind zu Hause genügend Zeit und Raum, die Kindergarteneindrücke zu verarbeiten.

Hilfreich in der Zeit es Kindergartenbesuches sind Bilderbücher, in denen Kinder erfahren, dass andere Figuren die gleichen Gefühle wie sie selbst verspüren.

Hier einige Buchbeispiele
Ich will meine Mami von Martin Waddel, Patrick Benson, Sauerländer Verlag
Das Mädchen, das nicht in den Kindergarten wollte von Siv Widerberg, Oetinger Verlag
Ich will nicht in den Kindergarten /Ich will nicht im Kindergarten essen von Madeleine Brulet, Kindermann Verlag
Willkommen im Kindergarten von Irmgard Paule, Patmos

Um Ihrem Kind den Einstieg in den KiTa - Alltag zu erleichtern, haben wir ein Konzept zur sanften Eingewöhnung erarbeitet.
Dabei spielt Ihre Unterstützung als bekannte und geliebte Bezugsperson/en eine ganz wichtige Rolle.
In der Regel dauert die Eingewöhnungszeit 2-3 Wochen. Es kann kürzer, aber auch länger dauern, bis Ihr Kind sich an den neuen Tagesablauf gewöhnt hat.

Wichtige Grundsätze haben wir für Sie aufgeschrieben, um Ihnen und Ihrem Kind den START in den KiTa - Alltag zu erleichtern.

  1. Bringen Sie ihr Kind in der Eingewöhnungsphase regelmäßig und vermeiden Sie längere Fehlzeiten; das verzögert den Eingewöhnungsprozess.
  2. Bleiben Sie die ersten Tage mit Ihrem Kind in der KiTa. Sie sind eine notwendige Sicherheit für Ihr Kind.
  3. Verabschieden Sie sich nach einer vereinbarten Zeit (1-2 Stunden) und gehen Sie mit Ihrem Kind nach Hause.
  4. Verhalten Sie sich während der Eingewöhnungszeit in der KiTa zurückhaltend; beobachten Sie Ihr Kind, die Erzieher und die anderen Kinder.
  5. Nach Absprache mit Ihnen wird der Zeitpunkt der ersten kurzen Trennung (10 Minuten) von Ihrem Kind vereinbart.
  6. Ein kurzer, für das Kind deutlich erkennbarer Abschied ist wichtig.
  7. Sie verlassen den Gruppenraum und bleiben in der KiTa erreichbar. Das Verhalten ihres Kindes zeigt uns, ob der erste Trennungsversuch gelungen ist.
  8. Weitere Schritte der Eingewöhnung werden von nun an ganz individuell auf ihr Kind abgestimmt
    1. Tageszeit, Dauer und Anwesenheit werden verabredet
    2. Sie tauschen Informationen zur Befindlichkeit Ihres Kindes mit der Erzieherin aus
    3. Behutsam übernimmt die Erzieherin sensible Aufgaben wie Essen, Wickeln und Schlafen mit Ihrem Kind.
  9. Längere Trennungszeiten werden vereinbart – Sie sind telefonisch erreichbar.

Nach ca. 2-3 Wochen hat sich Ihr Kind bei uns eingelebt und Sie spüren, dass sich ihr Kind in der KiTa wohlfühlt.
Für die weitere Zeit in der KiTa sind wir auf einen ständigen Austausch angewiesen. 

Daher findet ca. 10 Wochen nach der Aufnahme ein Entwicklungsgespräch mit ihren Gruppenerziehern statt, zu dem wir Sie einladen.
Kommen Sie mit dem/der Erzieher/in ins Gespräch.
Jede Information, die Sie über Ihr Kind und Ihre Familie geben möchten, ist uns willkommen und geben uns die Möglichkeit gut auf Ihr Kind einzugehen.

Wir halten Sie auf dem aktuellen Stand zu den Themen Ihres Kindes. Scheuen Sie sich nicht, uns Fragen zu stellen.

Und nun wünschen wir Ihrem Kind viel Spaß und Freude und eine schöne Kindergartenzeit.

Im Namen aller Mitarbeiter/innen der Kita Resse