Warum zur Konfirmation?

Der blaue Anzug sitzt ziemlich perfekt. Weißes Hemd dazu, vielleicht noch eine Krawatte – fertig ist die Verwandlung vom Jungen zum jungen Mann. Und aus Mädchen werden junge Frauen mit festlichem Kleid, Make up und neuer Frisur. Dann werden alle von der Pastorin in die Kirche geleitet.

Darum geht es eigentlich. Die Jugendlichen werden in einem kirchlichen Fest gewissermaßen „an die Gemeinde übergeben“. Ursprünglich sollen sie zu tragenden Stützen der Gemeinschaft werden. Umgekehrt soll die Gemeinde die Menschen in ihrer Entwicklung und ihrem Erwachsenwerden unterstützen.

Die Konfirmation heißt wörtlich übersetzt „Bestärkung“. Neben dem praktischen Sinn, Jugendlichen einen Weg in die Kirche vorzubereiten, sollen sie in theologischem Sinn ihre eigene Taufe bestätigen. Die eigentliche Taufe findet zumeist im Kindesalter statt, ohne dass Täuflinge ein eigenes Bekenntnis abgeben können. An dieser Stelle nun können sie erklären, dass sie bewusst zur Gemeinschaft gehören möchten.

Auch wenn es eine nüchterne Erkenntnis ist, dass viele Jugendliche nach dem Konfirmationssonntag nicht mehr oft zu sehen sind: Beide Seiten haben vielleicht etwas gewonnen. Junge Menschen erkennen, dass Kirche mehr ist, als es sonntags von der Kanzel klingt. Und Kirche ist entwicklungsfähiger und vielfältiger durch die partielle Verjüngung.

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